Es gibt einige Antiepileptika für Hunde. Nur eines davon ist speziell für Hunde entwickelt worden, die anderen stammen aus der Humanmedizin und wurde für die Anwendung beim Hund
umgewidmet.
Die folgende Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ich werde hier keine Dosierungsempfehlungen reinschreiben. Sprecht dafür bitte euren Tierarzt an.
Der bekannteste Vertreter der Benzodiazepine ist Diazepam (Valium). Die Benzodiazepine haben eine kurze Wirkungsdauer und meist ist eine schnelle Toleranzentwicklung zu beobachten, das heißt, sie
sind in der Wirksamkeit erst reduziert und verlieren die Wirkung schließlich ganz. Daher werden sie vor allem in Notfallsituationen wie einem Cluster oder einem Status Epilepticus
angewendet.
Risiken: Auch bei den Benzodiazepinen besteht wie bei Phenobarbital die Gefahr, dass sich eine Abhängigkeit entwickelt, die bei Absetzen zu Entzugssymptomen wie Erregungszustand,
Überwärmung des Körpers (Hyperthermie), Tremor und schlimmstenfalls dem Tod führen können. Bei zu schneller intravenöser Infusion besteht die Gefahr von Atemdepression.
Wirkweise: Benzodiazepine wirken als Agonisten am GABA-A-Rezeptor, das heißt, sie fördern die Bindung von GABA an den Rezeptor und erhöhen so die Kanalöffnungsfrequenz. Mit dem
dadurch ausgelösten Einstrom von Clorid wird die Erregbarkeit vermindert.
Sonstiges: Die Halbwertszeit liegt bei 3,2 Stunden. Wichtig: Bei Hunden, die Phenobarbital bekommen, muss die Dosis entsprechend angepasst werden.
Phenobarbital ist ein Barbiturat und gehört zu den ältesten Antiepileptika. Es wurde ursprünglich als Schlafmittel entwickelt, aber es zeigte sich zu schnell ein Nachlassen in der Wirkung, so dass immer mehr Tabletten genommen werden mussten, damit die erwünschte Wirkung erzielt werden konnte - und das führte zu Vergiftungen. Für den Einsatz bei Epilepsie war das jedoch genau der Trick: Es reduziert die Erregbarkeit der Nervenzelle und damit verhindert es das Überspringen der elektrischen Aktivität.
Wirkweise: Chemisch gesehen passiert dabei Folgendes: Der Wirkstoff bindet an einer bestimmten Stelle an den GABA-A-Rezeptorkomplex und verlängert dadurch die Kanalöffnungszeit
bei der Aktivierung durch GABA. Damit wird der Chlorideinstrom und die Hyperpolarisation der Zellmembran verstärkt und das wiederum reduziert die Erregbarkeit der Nervenzelle.
Mögliche Nebenwirkungen: Phenobarbital wirkt sedativ und kann die motorische Koordinationsfähigkeit stören. Es kann die Konzentrations- und Lernfähigkeit beeinflussen sowie die
Emotionen und die Stimmungslage. Darüber hinaus kann es zu vermehrtem Appetit und entsprechendem Heißhunger führen. Die Verstoffwechselung erfolgt über die Leber, so dass häufig erhöhte
Leberenzymwerte unter der Gabe von Phenobarbital auftreten. Phenobarbital kann die Verstoffwechselung anderer Wirkstoffe beschleunigen.
Risiken: Die Gabe von Phenobarbital führt zu einer Abhängigkeit, so dass das Medikament NIE einfach abgesetzt werden darf und die Tablettengabe regelmäßig und ohne Pausen
erfolgen muss. Auch bei Phenobarbital besteht das Risiko einer Atemdepression bei Überdosierung. Es kann sich eine funktionelle Toleranz entwickeln.
Sonstiges: Der wirksame Konzentrationsspiegel ist nach 8 - 15,5 Tagen nach Beginn der Gabe erreicht. Der optimale Serumsspiegel liegt bei 20-30 (20-25), Werte über 35 erhöhen das
Risiko von Leberschäden. Daher sollte eine Kontrolle von Leberwerten und Serumspiegel das erstemal nach 14 Tagen und in der Folge alle 3-6 Monate erfolgen (je nach Risiko - je höher der Spiegel,
desto häufiger die Kontrolle).
Libromide, Dibro Be
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Pexion
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